Samstag, 20. Juli 2024

Sikeå: traumhaften Wind

 YH: Heute noch vor sieben Uhr abgelegt und die Segel gesetzt. Eine Etappe mit wunderbarem Nordwind, unser Kurs hinter eine Landabdeckung, darum kaum Welle. Alle Tücher (manchmal auch den Gennacker) oben und das 29 sm lang. Was für ein Geschenk. So reisen wir gerne. 


Nun in Sikeå, einem eher bescheidenen Hafen. Kombiniert mit dem Campingplatz. Die Zeltwiese ist grad hinter dem Steg. So nahe waren uns Iglu-Zelte noch nie, keine 10 m. 😊


Andreas sass lange Zeit tiefenentspannt am Ruder. 

AH: Bis wir Butterfly segelten mit Genacker. Da heisst es aufepasst, sonst steht eines der Segel back. Und da wir unsere Bullentalje gespannt hatten, blieben uns 4(!) Patenthalsen erspart.

Ich lerne gerade, dass das gar keine Talje (Flaschenzug) ist, sondern ein Bullenstander....


Volle Garderobe
Erschreckender Anblick bei der Hafeneinfahrt. Ein abgebranntes Motorboot am Kran. 

Und der "Hafen" hatte dann auch mal bessere Zeiten gesehen....




Freitag, 19. Juli 2024

Bjurökubb: Gelegenheiten nutzen


YH: Wir sind wieder (auch hier zum zweiten Mal) in Bjurökubb. Diesmal ist der Hafen gut voll und wir liegen im Päckchen mit einer nagelneuen Linjett 34. Da müssen wir beim Aussteigen schön anständig vor dem Mast durchgehen und keine Strassenschuhe tragen. Wir wollten nach der Ankunft und dem obligaten Schläfchen noch eine kleine Runde machen. Hoch zum Leuchtfeuer, dort hat es ein Café. Hier in Schweden kann man in solchen auch etwas Kleines essen und so haben wir um fünf nachmittags grad den Tagesteller geordert: Lachslasagne. Das Nachtessen ist somit schon erledigt. Danach gab es einen langen Spaziergang durchs Naturschutzgebiet. Zwar immer ähnlich, aber immer schön. 

Andreas kämpft mit den Mücken. 







Von wegen nur 3 Schiffe - wie beim letzten Mal.
8 passen hier in den Hafen!



Donnerstag, 18. Juli 2024

Furuögrund: beim zweiten Mal ganz anders

 YH: In der Nacht hat es ausgiebig geregnet. Am späten Vormittag klarte es auf und ich unternahm eine schöne Runde bis ans Nordende der Insel. Sie ist dort sehr steinig, ein Haufen von rund geschliffenen Kieseln in allen Grössen und Farben. Die grau gesprickelten gleichen denen, die wir in unserem Wohnzimmer liegen haben. Hier gibt es aber auch den roten Granit. 
Dazwischen ganz spärliche Vegetation. Pflanzen, die sandige Böden vertragen. Und still ist es gewesen. 

Rentiere oder Elche hat es auch auf der Insel, die typischen Kotköttel verraten ihre Anwesenheit. Im Winter, wenn das Meer zugefroren ist, können sie auch die Insel wechseln.




Strandkunst
Ob es nochmal regnen wird? (Erst nachdem wir zu Abend gegessen haben und wieder im Boot sind)


Wieder am selben Steg, perfekt.

Nun sind wir nach einer kürzeren Motorenetappe wieder in Furuögrund. Es ist friedlich hier und Andreas freut sich über die Steckdose, ich mich übers kleine Hafencafe.


Mittwoch, 17. Juli 2024

Stenskär: Idyll mit Labyrinth

 AH: Das Schreiben des Blogs verzögert sich: Gestern abend haben erst wir und dann ich gelesen. Und das ging so: Wir lesen uns wechselseitig während langer eintöniger Überfahrten etwas vor. Da kommt z.B. ein Daniel vor, der seiner Geliebten ein wunderschönes, selbstgebautes Holzboot schenkt, worauf diese ihn postwendend verlässt. Darauf Yvonne (leise): "Mein Mann hat mir auch ein Boot geschenkt." Darauf ich und du hast ihn bisher nicht verlassen!" Jedenfalls ist der Text so spannend, dass wir auch abends noch ein, zwei Kapitelchen (naja, von der Länge her waren es eher Kaapiiteel) gelesen haben - und Yvonne wie üblich eingeschlafen ist. Selbst mein lautes "Haalooo?" konnte sie nicht aus Morpheus Armen befreien. Da aber der Text so spannend war, las ich selbst noch einige Kapitelchen weiter. (Wer nicht hören will, muss schlafen). Als ich mich schliesslich ermannte aufzuhören, war es schon so spät, dass ich das Blogschreiben (was ziemlich aufwändig ist wegen des Hochladens der Bilder) schlicht vergessen habe. Ich tue also gerade Busse...
Wir sind also in einer Lagune gelandet, offenbar ein Geheimtipp. Als wir neben zwei anderen Booten anlegen (Heckanker, der hielt, aber da ich ihn sicherheitshalber ziemlich früh ausgeworfen hatte, war die Ankerleine 8m zu kurz. Wir mussten also mitten im Maneuver aufstoppen und die Leine verlängern) fragt die Frau auf dem Nachbarschiff, ob wir das erste Mal hier seien, was ich bestätigte - "And you?" Sie kämen immer wieder....




Tatsächlich wäre diese Steininsel (Stens-kär) ein Grund zum Wiederkommen: Wir liegen geschützt (auch wenn bald nach uns noch zwei finnische Bote anlegen - und es jetzt gerade wieder regnet), es gibt eine Sauna und das Labyrinth, das zum Symbol für die ganze Gegend hier geworden ist. Quasi die Muschel des Jacobswegs. 
Wir treffen immer wieder auf dieses Labyrinth-Symbol.


Auf dem Weg...







Dienstag, 16. Juli 2024

Luleå Klubbviken: ein Anfang ist gemacht

 YH: Heute haben wir also das Ruder umgelegt und der Kurs ist nun immer südwärts. Es braucht keinen Lappen mehr auf dem Kartentablet (das bisher unter Sonnenlicht zu heiss geworden ist und sienen Dinest eingestellt hat: Die Sonne kommt nun immer von vorn. Alles anders, v.a. auch die vorherrschende Windrichtung. Wir wussten, es wird Südwind geben, hofften aber, er wäre nicht zu stark. War er nicht, nur mittelstark und bewältigbare Welle. Aber es fühlt sich total anders an gegenan zu segeln, das Vorankommen muss durch Kreuzen errungen werden. Und das haben wir 24 Seemeilen lang gemacht. Mal auf diesem Bug, mal auf dem anderen, immer darauf bedacht, dass wir auch die Seezeichen beachten. Wir sind stolz auf unseren ersten Tag südwärts.


Kleiner Abendspaziergang auf der sehr sandigen Insel..
So sehen die Inseln hier oben aus, kaum Elefantenrücken.



Sonntag, 14. Juli 2024

Töre: Angekommen!


AH: Jeder Ostseesegler, der etwas auf sich hält, träumt davon: Einmal in Töre an der gelben Tonne gewesen zu sein. (Sie ist der nördlichste Hafen der Ostsee.)

So auch wir. Wir hatten unterwegs schon erfahren: "Töre? - Tote Hose!" Ja, stimmt, wenn man irgend etwas Mondänes oder auch nur einen guten Hafen sucht. Von den versprochenen 76 Gästeplätzen (die wohl für die Midsummersail-Regatta frei gemacht werden, sind nur noch 4 über. Und die sind an offener Lage mit Schwell. Aber: direkt an der TONNE!

Wir beide und die TONNE!



Angekommen - einen Tag Pause - dann geht's zurück. Es ist hier wie beim Bergsteigen: rauf ist anstrengend, aber runter kann richtig schwierig werden. Die Winde kommen hier gern von Süden - und da wollen wir hin. YH: Aber wir sind positiv, irgendwie kommen wir schon südwärts. Es gibt halt Buchten, die wollen wir queren und das sind dann immer grad einige Seemeilen.

Ein Highlight von Töre ist die Küche des Campingplatzes: Wir haben schon viele Campingplätze besucht, aber noch nie so fein gegessen! YH: Drum gehen wir heute grad nochmal hin.

Unsere bisherige Tour, 540 sm, knapp 1000 km (mit unserer kleinen Tiny und dem Töfflimotor!) Etwas mehr als die Hälfte gesegelt…
Der Teil von Stockholm bis Sundval fehlt, weil wir erst ab da eine Karte für unseren Plotter kaufen konnten.