Mittwoch, 14. August 2024

Resumè

AH: Resumé

Blau: 2024   Schwarz 2023
1150sm (2100km) liegen hinter uns (davon 650sm gesegelt): Im Rückblick eine wundervolle Zeit, wenn nicht der schönste Urlaub überhaupt!
Ausser Yvonnes Fall ins Wasser hatten wir nur schöne Erlebnisse: Hohe Küsten, Einsamkeit, Zweisamkeit, gutes Essen, schmucke und dann wieder ganz einfache Häfchen, lange Passagen quer über Buchten, Segelstrecken mit angenehmen Wind, Strecken mit rauhen, hohen Wellen, solche mit strammem Gegenwind, solche mit Gegenwind zum gegeanankreuzen.

Regen nur Nachts, Tiny hat sich bravourös geschlagen. Keine Havarie, bis auf die Windanzeige hat alles funktioniert.
45 Tage pure Natur und Bilderbuchwetter.
Kurz: wir sind sooo dankbar! Und haben uns auch noch wieder besser kennengelernt.


Noch ein letzter Blick auf die Schären....


Hier will ich mein Versprechen einlösen, dass ich in meiner Dankbarkeit den Gewalten, Kräften und Wesen gegeben habe, die uns dieses Wetter beschert haben.

Auf dem Weg nach Norden sind wir dem Stockholmer Tief entkommen und hatten so steten Südwind, dass wir uns Sorgen machten, wie wir wohl wieder zurückkommen können. Und kaum kehrten wir Töre den Rücken, drehte die Wetterlage und wir hatten Flaute oder Wind aus günstigen Richtungen.

Diese Begleitung war in ihren Wirkungen deutlich wahrnehmbar und manchmal auch ihre Anwesenheit zu spüren. Wieder wurde deutlich, dass diese Wesen auf die wohlwollende Aufmerksamkeit der Menschen angewiesen sind.

Im hohen, menschenleeren Norden nahten sie mit Sehnsucht, im bevölkerten und von Waldwegen zerfurchten Süden mit Enttäuschung. Und in den Winden haben sie durchaus gezeigt, dass sie auch anders können. Ihre Sturmgewalten liessen sie uns vom sicheren Ufer sehen. Die Wasser-Temperaturen stiegen, bis Starkwind das Meer umgepflügt hat. 

Diese Reise hat uns wieder gelehrt: Es geht nicht nur um Naturschutz, sondern um ein achtendes Miteinander.

Nävekvarn II: in aller Ruhe abgetakelt

YH: Wir haben Zeit. Gestern alle Segel runtergenommen. Heute, einpacken und Grossreinemachen. Aber zuerst gab es 8 km Trainingstour zu Fuss. Eine weitere Etappe des Sörmlandsleden. Märchenhafter Wald mit Heidel- und Preiselbeeren, perfekt ausgeschildert, ein schöner Abschluss.

 Morgen gilt: wer nicht fliegen will, muss sitzen. 

Die Heimreise mit Zug und Bussen wird einige Zeit brauchen. Aber auch schön, einfach nur rausschauen und mit der Navigation nichts mehr zu tun zu haben. 

Wir freuen uns!

So beschenkt, wie dieser Baum voll ist,
fühlen wir uns.

jetzt lächele mal!.



Die Blaubeeren werden langsam süss (und die Blätter rot)

Überall blühendes Heidekraut.

Der Sörmansleden mit Rundwegen (blau)

Zum letzten Mal (vorerst) Köttbullar.


Montag, 12. August 2024

Nävekvarn: Abschlussprüfung

Sieht ganz harmlos aus
ist es aber nicht!
AH: Nach 3 Tagen Nyköping geht es heute wieder los: Vorhersage 3Bft aus Nordwest. Unter klarem Morgenhimmel legen wir ab und fahren die 9sm lange betonnte Rinne gegen die Sonne zurück. Der achterliche Wind ist noch ganz angenehm. Dann aber wird dieser Wind durch einen Kurswechsel zu halbem Wind - und ab geht die Post! Wir haben glücklicherweise noch Reff 2 vom Ankommen im Gross. Aber Yvonne klagt so lange, bis ich auch das Vorsegel reffe. 

Mit beiden Segeln je um 30 % gerefft, sind wir immer noch mit 6kn unterwegs.Und der Wind frischt weiter auf! Schliesslich nur noch unter Vorsegel. Aber der Kurs geht am Ende 6sm gegenan. Also Vorsegel eingerollt: Trotz von Toqeedo unterstütztem Pöttpött sinkt unsere Vorwärtsgeschwindigkeit auf stellenweise 2kn! Uns faucht der Wind Schaumkronen zeugend genau entgegen.

Der Hafen liegt hinter einem Bergvorsprung: Ich muss beim Ansteuern aufpassen, dass uns der Wind nicht einfach auf diesen Vorsprung drückt. Wir sind beide so erschöpft, dass wir uns nach dem Anlegen über die Anzahl der zu buchenden Nächte in die Haare kriegen. Aber glücklicherweise können wir uns in ein Restaurang flüchten und beim Genuss von Krabben wieder zu Kräften (und Vernunft) kommen.

Vom Motoren her ist das der härteste Abschnitt der ganzen Reise...Schlussbouquet quasi. 😊



Zwei Bilder:

Glücklich auf festem Grund liegend. Elemente Luft Wasser und Erde, besonders das Letzte geniesse ich heute besonders. 

Gestern Abend beim Krabbenschmaus.








Aber: Ende gut - alles gut!
Jetzt wird abgetakelt.

Donnerstag, 8. August 2024

Nyköping: Vier Tage stationär

YH: heute wieder ein früher Start, dem Wetter und Wind geschuldet. 27sm gesegelt, erst mit Adrenalin, dann Genusstour - am Schluss war es dann extrem böig sodass wir nur unter Vorsegel 5sm durch engbetonntes Fahrwasser fuhren (low Adrenalin)
Weil viel Wind kommen soll, bleiben wir hier in diesem schön herausgeputzten Kleinstädtchen. 
Es hat eine kleine Fussgängerzone, Konditoreien (für Schwedentorte im Original), einen Kayakomaten, einen beleuchteten Minigolfplatz mit originellen Bahnen. 
Ich habe Andreas versprochen mit ihm eine Runde zu spielen. So werden wir die vier Tage schon rumkriegen. Keine Blogeinträge bis Montag, 12.8.

Die Zugvögel (und Gänse) beginnen sich zu sammeln, um wieder nach Süden zu ziehen.
AH: Was ist mit dem Bild? Yvonne: "Kein Bild ist weniger als EIN Bild: s'isch'n Idrugg"



Princesstorte war ausgezeichnet

Im Schlosskeller von Nyköping. 


Mittwoch, 7. August 2024

Landsort:

AH: Der Abend in Huvudskar ist trotz der vielen Boote still.

 In der Nacht gehen dann die Ankerleuchten an

Und am Morgen die Sonne auf. Das nutzen wir um möglichst schwachwindig nach Landsort zu kommen. Wir legen innerhalb der Ankernden sogar unter Segel ab. Und rauschen dann mit dem Gennacker der Zielinsel (25sm) entgegen. Der Wind frischt erwartungsgemäss auf. Und wir nehmen den Gennaker zu Gunsten von Gross und Fock weg, was uns immer noch 5 kn Reisegeschwindigkeit beschert.
In Landsort sind wir wieder ziemlich die ersten. Der Hafen ist gegen Abend aber gut gefüllt
Wir machen uns auf eine 3/4stündige Wanderung in den Süden der Insel, wo wir ein feines Restaurang finden und mit den Tischnachbarn ins Gespräch kommen: Vergnügte kinderlose Pensionäre, die auf den Kanarischen Inseln überwintern, aber hier auf der Insel ein Häuschen von der Grossmutter (1947) vererbt haben. Die Insel war bis 1990 für Ausländer geschlossen, weil hier eine Verteidigungsanlage (1936) bestanden hat, die dann aufgelöst worden ist.







 

Dienstag, 6. August 2024

Huvudskär: Grosse Einsam(mel)keit

AH: Nein, das ist keine Luftaufnahme von einigen der vielen Inseln hier. Der Abstand zum Objekt beträgt nur 1m und ist das verheerende Bild einer Algenblüte infolge der Eutrophierung und warmen Ostsee (22°C in 1m Tiefe). 

YH: Darüber haben wir uns heute belesen. Was ich heute begriffen habe, diese Cyanobakterien binden Stickstoff aus der Luft und tragen auf diese Weise noch mehr Dünger in die Ostsee. Früher dachte ich, sie wachsen gut, weil die Ostsee überdüngt ist. Interessant ist, erst hier weit draussen ist es so stark.



Wir jedenfalls halten Kurs auf die äussersten Inseln des Stockholmer Schärengartens und kommen dort gegen Mittag an. Grosses Glück! Beide blauen Bojen werden gerade frei und wir klicken uns ein. Dies Jahr lohnt sich die Mitgliedschaft aber!

Wie es dann später aussieht: Siehe Video....


YH: obwohl sehr viele Schiffe hier liegen, ist es andächtig ruhig. Keine Musik schäppert, keine Flugzeuge, eine Ruhe.

Montag, 5. August 2024

Ornö: Kayakomat

AH: Heute ist ein grosser Tag! 
Nachdem wir gestern viel über Kajak-Fahren gesprochen haben (Yvonne muss im Oktober für ihre Outdoor-Pädagogik in Elba Kajak fahren.) habe ich mich über Nacht mit einigen Youtubes kundig gemacht (Es gab im Hafen Wlan-Zugang), worum es dabei geht. Natürlich bin ich dann auch bei DIY (do it yourself) vobeiflaniert. Es gibt tatsächlich wunderschöne Bausätze....
Der Tag begann wieder ziemlich windstill - dann frischte der Wind etwas auf, sodass ich den Gennaker installiert und hochgezogen habe. Das lies sich der Wind nicht bieten und blies! Also wieder eingerollt. Schon schlief auch der Wind wieder ein, worauf sich das Spielchen wiederholte. (usw.) Immerhin nimmt die Häuschen-Dichte im äusseren Schärengürtel von Stockholm deutlich ab, während die Elefanten (manchmal sind es auch schlafende Nashörner) im Wasser (hier im Bild hinter Yvonnes Kopf) deutlich zunehmen.
Plötzlich sehen wir überall Kajakfahrer (Man sieht nur das, wofür man Begriffe hat - oder man hat Fragen). Es hat sich ein Gespräch entsponnen über Yvonnes verschiedene Player: Die eine, die gern für sich sein möchte - und die andere, die sich zu Abenteuern hinreissen lässt. Letztere fühlt sich durch leichtsinnige Zusagen von mir über den Tisch gezogen. Wir verabreden also, dass Zusagen zukünftig mit "Kuss" besiegelt werden müssen.
So kommen wir wieder auf das Thema Kajak. Ich habe mich mittlerweile in diese Bausätze verliebt und versuche das Yvonne schmackhaft zu machen, indem ich ihre Lieblingsmotive ansteuere: Downsizing und tiny. "Wenn ich Segeln downsize, komme ich auf Kajak-Reisen: Mit Zelt (Yvonnes bevorzugtes Übernachten), ohne grossen technischen Klimmbimm." (usw.)

"Was ich wirklich gern mit dir machen möchte: eine Bauwoche in Berlin - und wir bauen zusammen zwei Kajaks  und gehen dann damit auf die Mecklemburgische Seenplatte". Yvonne: "Ja, kann ich mir vorstellen." (Treffer!) Ich strahlend: "Mit Kuss besiegeln!" KUSS!
So kommen wir heute abend an einen Kajakomat und mieten testweise zwei Einer-Kajaks für zwei Stunden. So kajaken wir zwei herrliche Abendstunden in der untergehenden Sonne und schmieden Pläne für die Zukunft!




 






Sonntag, 4. August 2024

Stavsnäs: müde

YH: Nun sind wir auf Höhe Stockholm. Im Hafen fährt eine Buslinie ins Zentrum. Wir sehnen uns bereits wieder nach mehr Natur. Die Inseln hier sind übersät mit Häuschen.  
Und jetzt, wo wir es bald geschafft haben, bin ich sehr müde. Gut, nehmen wir Tiny in 10 Tagen aus dem Wasser. Erholung für alle. 
Mittagslunch unter Segeln


 

Samstag, 3. August 2024

Blidö: Vegetation deutlich anders

YH: Die Reise startete mit der Brückenöffnung für die Passage durch den Väddö-Kanal. Im Konvoi ging es durch, damit alle dann gleichzeitig bei der zweiten, abschliessenden Drehbrücke sind. 
Danach haben alle die Segel gesetzt und zu dritt ging die Butterfly-Regatta im Fjärd los. Nicht etwa zehn Minuten. Nein, mindestens zwei Stunden waren wir drei Boote ungefähr gleich schnell. Ich sage jetzt bewusst nicht, wer schliesslich vorne war.
AH: Aber ich! Wir konnten uns schliesslich an die Spitze setzen, weil ich mich vorn im Bug plaziert habe. Dadurch wurde das Heck aus dem Wasser gehoben, sodass der bremsende Wirbel im Heckwasser verschwand!

YH: Danach gabs noch weitere Seemeilen mit böigem halben Wind, bis wir schliesslich hier in Blidö angekommen sind. Grund der Wahl: ein schönes Resti. Samstag und alle Plätze besetzt (wir haben bei der Ankunft grad reserviert). Der Sommer in Schweden wird richtig gefeiert und sie haben definitiv ein anderes Temperaturempfinden. Die Männer segeln mit nacktem Oberkörper, während ich mit zwei Wolljäckchen und Windjacke noch fröstele. Sonnig ist nicht gleich warm.

Die Vegetation verändert sich, es gibt wieder Eichen und v.a. Ahorne. 

AH: Am Abend kamen dann noch 8 junge Leute und bestaunten Tiny. Es stellte sich heraus, dass alle (davon 3 Frauen) Maschinenbau-Studenten waren und gerade eine Epoxy-Epoche gehabt haben, wo sie viel über Bootsbau gelernt haben. Endlich mal ein Fachgespräch!

Freitag, 2. August 2024

Älmsta: volle Ruhe

AH: Da wollen wir eigentlich ablegen. Aber es werden Bojen in die Ausfahrt gelegt! Immer mehr Menschen sammeln sich am Kai. Ich frage den Haftenmeister, ob wir durch die Bojen durchfahren dürfen. Ja, dürfen wir. Sie sind für eine Fun-Regatta in einer Stunde. Na, es werden dann zwei Stunden....



Die Fun-Regatta jedenfalls besteht aus lauter Booten, die in Seifenkisten-Manier gebaut sind, und deren Erbauer offenbar nur einen Tag Zeit gehabt haben, um die Dinger fertig zu stellen. Sie bestehen im Wesentlichen aus einer verschieden geformten Holz-Badewanne und einem starken Aussenborder. Einige mussten zum Start geschleppt werden, weil der Aussenborder gleich mal versagte. Einige waren offenbar nicht dicht, denn ihre Skipper waren dauernd am lenzen (Wasser aus dem Boot schaufeln).
Aber schliesslich konnten doch alle starten. Da gab es einige wirklich schnelle, die wie Hell-Driver ihren Booten so viel Gas gaben, dass diese nur noch mit dem Motor im Wasser waren. Aber auch da streikte bei einem dieser Boote der Aussenborder mitten im Rennen, sodass die Führungsposition im Eimer war. 
Ein Boot soff unterwegs ab und die zweiköpfige Crew musste aus dem Wasser (17°C) gefischt werden. (hinteres Boot im Bild)
Für die bestimmt 800 Zuschauer ein Riesengaudi.

Wir setzen uns nach Ende des Rennens dann auch in Bewegung. Der Wind hat mittlerweile abgenommen, wir brauchen den Motor. Aber ab und zu können wir ihn auch abstellen. So kommen wir gegen Abend in Älmsta an. (Mittlerweile zum 4. Mal). Mit unseren Schätzungen (kein Boot dort bis zwei Boote dort) lagen wir allerdings daneben: Der Hafen ist fast voll! Nur noch Heckbojen am Aussensteg. Da wir spät ankommen, herrscht schon Abendruhe.






Donnerstag, 1. August 2024

Öregrund: nach Achterbahn RemmiDemmi

AH: Nach windiger Nacht ist es morgens verhältnismässig schwachwindig. Also verlassen wir unsere Boje. Ggf. können wir ja umkehren. Tun wir aber nicht. Wir fahren in die Falle: Kaum Wind, aber mehr als 1.5m Seegang. Tiny schaukelt uns hin und her. Yvonne bekommt einen Andrenalin-Schub nach dem anderen. Ich sehe nach 10sm mit Sorge auf eine enge Durchfahrt zwischen zwei Inseln, bei denen die Brandung uns schon von weitem entgegenleuchtet. Wenn hier irgendetwas nicht funktioniert gibt es sofort eine Strandung auf den Klippen und Tiny bricht in Stücke.

Zwischen den Inseln gibt es aber zwei blaue Bojen, eine ist besetzt, an der zweiten machen wir fest und erholen uns für ein Stündchen im Schutz der Inseln. Dann stechen wir wieder in See: Die Dünung steht weiterhin, aber die Windwellen haben abgenommen. So steht uns also die Schauklei für weitere 20sm bevor. Immerhin kommt der angesagte stärkere Abendwind nicht, sodass wir wohlbehalten in Öregrund festmachen wollen.

RemmiDemmi in Katerstimmung
am Morgen danach
Aber in Öregrund wird 1. August gefeiert! Da sind wir nun extra weit weg von der Schweiz, um der Knallerei zu entgehen - and then that! Hier ist der Elch los! Rund um den Hafen sind alle Restaurngs mit teilweise One-Man-Shows lautstark bestückt und im Hafen geschätzt 100 Boote. Alles was jung ist <20 die Mädchen durch die Bank geschminkt (Wieviele Mädchenstunden das wohl vor Spiegeln oder Handys, die auf Selfie geschaltet sind, gegeben hat.) Wir holen uns in dem Trubel schnell zwei Dürüm und dann Ohren zu und ... (Ja, Yvonne schläft schon!)

Jedenfalls hat uns Jürg empfohlen, schon aus Sicherheitsgründen, unser Dingi nicht zu verschenken. Wir haben es also wieder eingepackt. Und müssen es noch wieder verstauen.

Jetzt aber Gute Nacht - die "Zivilisation" hat uns wieder!

Mittwoch, 31. Juli 2024

Eggegrund: ambivalent


 
YH: Heute haben wir also das aufgeblasene Gummiboot hinter uns hergezogen. AH hat eine Technik gefunden, indem er den Bug des Bootes anhebt und nur noch der hintere Teil bremst. Das ging recht flott. 

Hier in Eggegrund sind wir wieder an derselbe Boje. Diesmal aber ermöglicht uns das Schlauchboot einen Landgang vom Feinsten. 


Ein Hin und Her mit unserer Entsorgungsabsicht ist lanciert…
(Schlauchboot oder nicht Schlauchboot: Das ist hier die Frage.)


Sogar ein Bad in der recht klaren und nicht ganz warmen Ostsee...

schönste Toilette
(mit dem gleichen Klodeckel wie in unserem Rustico)

Dienstag, 30. Juli 2024

Kusön: Entscheidung an der Boje

 YH: Wir haben wieder eingepickt, diesmal an der Boje südwestlich von Kusön. Hier haben wir auch einen Grundsatzentscheid gefällt. Viele Schärensegler ziehen ein Schlauchboot hinter sich her. Selbst wir haben ein solches (zusammengepackt allerdings) bis zur gelben Tonne in Töre und nun zurück bis hierher mitgeschleppt. Dieses aber nie gebraucht! Sicher sind sie praktisch, wenn man ankert und an Land will oder um sich an Schären besser festzumachen. Nun sind wir aber einig geworden, dass diese 25 kg Zusatzgewicht und Platzverbrauch unter Deck den seltenen Einsatz nicht lohnen. Wir wollen das neuwertige, ganze Schlauchboot entsorgen. Wie? Es einfach aufgepumpt an die Boje binden, wenn wir morgen gehen? Nein, sicher nicht. Wir werden im nächsten Hafen fragen.

Heute jedenfalls kam es rauf aufs Deck, wurde aufgepumpt und wir haben eine kleine Abend-Abschiedsfahrt ans Land gemacht.




Montag, 29. Juli 2024

Skärså: alles aufgrund von Empfehlungen

 YH: Heute Morgen hat es noch mächtig gefaucht, die Nacht war entsprechend unruhig, auch im Hafen. Steifer Wind aus Nordwest. Er soll am Nachmittag aufhören, verhiessen die Wetterberichte. Und tatsächlich, beinahe wie auf Knopfdruck liess er nach. Am Ende war Flaute. Wir legten kurz vor drei ab, segelten noch ein bisschen und dann musste auch Pöttpött noch rand. 

Der schwedische Stegnachbar hat uns vom Restaurang Albertina in Skärså geschwärmt, wir sollen unbedingt die „Sailors Plate“ probieren. 



Das taten wir, sie war ausgezeichnet und überhaupt sind wir hier, weil Stephan uns diesen Hafen daheim in den schönsten Farben beschrieben hat.



Ein idyllischer kleiner Fischerhafen mit heimelig roten Schwedenhäuschen. Entsprechend viele Feriengäste sind hier. Es hat ausserhalb einen Wohnmobil-Stellplatz. Im Hafen finden nur wenige Boote Platz. 
Dafür wieder ein netter Kontakt mit schwedischen Bootnachbarn: Sie haben nun ein grosses Boot für ihre Kinder, die aber eigene Wege gehen und nie aufs Boot kommen. 

Warnung an alle Eltern, die Kinder im Flügge-Alter haben: Rechnet nicht damit, dass eure Kinder unter eurem Dach/in eurem Boot/in eurem Zweitwohnsitz Platz nutzen werden.


Sonntag, 28. Juli 2024

Hölick: Ungereffte 2 sm

 AH:  Wir sind früh los. Da wir im letzten Hafen auf Grund gelaufen sind, haben wir den Kiel hochgezogen und unnötig einen Heckanker geworfen. Den müssen wir heute erst wieder herunterlassen bzw. hochziehen.

Es gibt sie noch, die Sonntagswetter zum Segeln! Heute ist Sonntag. Wir segeln also mit gemässgten Winden von achtern gemüẗlich bis rasch dahin. Ziel: Hölick, ein Ort aus Yvonnes Jugend: Mit Interrail nach Schweden und hier ins Zelt.

YH: Wo wir gestern noch Gegenwind hatten, bläst er plötzlich von hinten. Gleiche Bucht, völlig andere Situation.

2sm vor Hölick frischt der Wind auf. (Für die Nacht ist Starkwind angesagt). Wir kommen aber ungerefft um die Ecke: Das wird zum Muskeltrainig: Bö -Grossschot fieren (lockern) - Bö vorbei: Grossschot dicht nehmen. Hin und her. Yvonne fragt mich mehrfach, warum wir nicht reffen. (weil das noch mehr Aufwand bedeutet) Irgendwann reicht es auch mir (nicht wegen Yvonnes Fragen, sondern wegen des Windes) "Stell uns in den Wind!" Yvonne macht den Motor an und steuert nun genau gegen den Wind. Das ist nötig, damit der Druck aus den Segel genommen wird, sonst kann man das Segel nicht herunternehmen, weil es sich dann im Mast verklemmt. Jetzt schlägt also das Segel solange hin und her, bis ich es heruntergezogen habe und es im Lazyjack, einer langen, am Baum befestigten Segeltasche landet. 

Dann geht es mit steifem Seitenwind unter Motor in die Hafeneinfahrt und in eine freie Box. YH: immer wieder erstaunlich, das Gefühl der Dankbarkeit, wenn man angekommen ist. Dann gibts den sogenannten „Ankertrunk“, ein feines Getränk und ein paar Nüssli.

Die Erkundung der Umgebung zeigt urige Natur, die teilweise schon von Kultur (viele Waldwege) gezähmt wird. YH: so viele, so hohe Ameisenhaufen! 

Vorbei die Einsamkeit, wo jeder, der einem begegnet, auch grüsst. YH: ein Ferienort eben in der Hochsaison. Bereits denke ich wehmütig an die einsame Weite weiter nördlich.


Trotzdem gibt es auch Originelles, wie diesen gegen 
Regen geschützten "Klingelbeutel".

YH: Erinnerung an Interrailferien in Schweden. Hier habe ich vor 40 Jahren mal einen Nachmittag verbracht.