Donnerstag, 11. Juli 2024

Bjuröklubb: Blindflug in die Sauna!

YH: Die Kaltfront folgte heute am späten Vormittag: strammer Wind und heftiger Regen. Dann war es ziemlich vorbei, auch der Wind liess nach. Er bliess zwar noch mit 14 Knoten, aber die Welle schien moderat zu werden. Also legten wir um halb Vier ab. Die Kurse sollten unterschiedlich werden, zuerst gegen Wind und dann halber Wind und schliesslich vor dem Wind.


Was wir nicht bedachten (man lernt immer dazu), dass die Temperaturdifferenz Wasser/Luft nun deutlich anders ist: Es gab Nebel! Viel Nebel (Sichtweite ca. 50m). So segelten wir tapfer in der grauen Suppe. Andreas hat seinen „Nordwestpassage“ Anzug bemüht. Und der war auch nötig. Kalt ist es geworden, die Wassertemperatur ist nun bei 8 Grad, wie wenn wir auf einem Bergsee segeln würden. 


Dank Navionics (unser Kartenprogramm) fanden wir den Weg punktgenau: Eine Süd-Untiefentonne hätten wir beinahe über den Haufen gefahren. Ein Segen diese Geräte. Wenn die ausfallen, oder von bösen Buben gestört werden, hilft nur noch ankern und abwarten. Aber ankere mal einer auf 50m Tiefe.... 

Schliesslich finden wir in der Suppe bei steifem Gegenwind ziemlich durchgefroren  den kleinen Hafen, Platz für etwa 3 Schiffe bequem (längsseits) für ca. 5 Schiffe mit Heckanker im seichten Wasser. Nun fiel uns ein beissender Rauch auf. Ein Seitenblick klärte uns auf: die Sauna wird aufgeheizt. 

Später haben wir uns auf die Benutzerliste setzen lassen. So haben wir nach diesem sportlichen Ritt (es waren nur 15 sm in gut 3 h) noch genüsslich in der gut heissen Sauna gesessen, mit einem Blick hinaus in die nebelverhangene Hafeneinfahrt. Warm sind wir nun bis auf die Knochen. Gäbe es die Sauna nicht, man müsste sie wirklich erfinden!


Die Steckdose war zu weit weg von Tiny, darum fand die Laderei halt vor Ort in der Regentüte statt.

AH: Der Ort von Tiny (rechter Teil des Bildschirms) ist nur aktuell, wenn unser AIS-Signal (Position) von einer Küstenstation weitergeleitet wird. Manchmal bleibt die Position auch hängen, weil wir ausserhalb der nächsten Station segeln. Dann wir die letzte Position mit Geschwindigkeit und Richtung angezeigt. Das empfangen übrigens auch alle ebenfalls mit AIS ausgerüsteten Schiffe. Auf diese Weise kann man auch im Nebel von anderen Schiffen wissen, vor allen Dingen auch, ob es einen Kollisionskurs gibt. Wir "trafen" unterwegs nur einen holländischen Frachter in einem Abstand von 6sm.

YH: Jetzt noch zwei Bilder von gestern:


Altes Seezeichen von 1857
Manchmal ist es unterwegs auch gemütlich.




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