Dienstag, 9. Juli 2024

Umeå: Noch mehr Stoff vor dem Ende der Ostsee

YH: Wir sind jetzt an der Stelle, wo der Bottnische Meerbusen in das Bottenviken übergeht. Es wird tendenziell flacher und hat immer weniger Infrastruktur. 

AH: Wegen des Wetters sind wir heute um 4:30 aufgebrochen. Erst mit Pöttpött und Welle, schliesslich zusätzlich mit Wind und Segel: 44 sm. Wegen der Dünung war es ziemlich viel rollende Bewegung mit dem Ergebnis: An Land breitbeiniger Seemannsgang, weil wir das Geschaukel (10h) so sehr kompensiert haben, dass wir an Land, das ja nun wirklich nicht schaukelt, noch immer (über)kompensierten, was zu diesem eierigen Seemansgang führt.

Als wir in Umea einlaufen, folgt uns ein Boot der "Kustbevakening" mit drei schwarzen bewaffneten Männern. Ich grüsse höflich und freundlich, kümmere mich aber nicht weiter um sie. Sie folgen uns auf unserem Schlingerkurs beharrlich (wir machen eine Umleitung, weil wir mitten im engen Fahrwasser ein Fischernetz sehen. Da sich über Umea ein Wolkenambus gebildet hat (Gewitterneigung!), wollen wir zügig in den Hafen. Deshalb läuft der E-Motor ebenfalls. Nun geht uns der Spritt im Pöttpött aus und das Teil bleibt stehen, weil ich zu spät nachfülle. Das vor den Augen der schwarzen Männer. Und ich denke belustigt, die werden sich auch wundern, wieso wir kaum Fahrt verlieren, obwohl der Pöttpött steht. Sie folgen uns beharrlich in etwa 10m Abstand. Irgendwann mache ich eine Geste, die fragt, ob sie an Bord kommen wollen. Sie nicken. Also alle Motoren aus. Sie kommen mit ihrem Schnellboot (sieht aus wie eine zu gross geratenene Kuchenform mit Aussenborder und Steuerpult) parallel und zwei der schwarzen Männer entern Tiny. Immerhin stellen sie sich als Zoll vor und fragen ob sie an Bord kommen dürfen. Schliesslich betreten sie Schweizer Hoheitsgebiet. Was wohl passiert wäre, wenn ich "Nein" gesagt hätte? 

Dann beginnt ein nettes Gespräch, in dessen Verlauf sie unsere ID's kontrollieren und sich von uns erzählen lassen, was wir schon alles erlebt haben. Jetzt ziehen wir natürlich vom Leder: Ja wir kommen wirklich mit dem Boot aus Basel (Rhein down - German chanels - Lübeck Mast ahead - Stockholm) - Yes this year we started in Stockholm. By the way: we have build this boot ourself. Anerkennendes Staunen. Yvonne holt noch unseren Flaggenschein aus der Doku-Dose, den sie interessiert beäugen. Hatten sie vermutlich vorher noch nie gesehen. Sie hatten uns wegen unserer Schweizer Fahne kontrolliert. Aber hatten vermutlich auch nichts wichtigeres zu tun....

YH: Im Norden sind dann die Häfen oft Naturhäfen, geschützt durch die landschaftliche Lage. Darum hier in Patholmen (Umea) nochmals bunkern. Benzin (leider lief der Pöttpött heute den ganzen Tag) und Nahrung. Wo wir das nächste Mal Nachschub finden, weiss ich noch nicht.

Hier hatte es Velos zur Benutzung. So gab es eine kleine Abendtour zu Coop, hat Freude gemacht.

Neue Benzinkannister und eine Kapazitätserhöhung. Wir wissen nicht, wann wir nächstes Mal tanken können.



Die Abendstunden sind vom Licht her wunderbar.
Einkauf erledigt!






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