Montag, 22. Juli 2024

Jernäs: von müden Bojen zur SXK-Boje

AH: Von müden Bojen begleitet motoren wir 41sm (10h) ohne Wind. (Auch eine Sorte von "fair winds".) Aber kein Wind ist immer noch besser als zu viel Welle oder starken Wind auf die Nase.  
Aber die Sonne lässt sich auch nicht lumpen. Es wird richtig, richtig

heiss.
Also sehr heiss - und Schatten ist Trumpf!

Alle Stunde muss der Tank vom Pöttpött aufgefüllt werden. Und irgendwann ist dann der 5l-Kanister leer. Er muss also aus dem 20l Kanister nachgefüllt werden.
Und da passiert es: Wir beiden ebenfalls müden Bojen füllen das Benzin um. Ich halte den 20l-Kanister, Yvonne den 5l-Kanister und plötzlich läuft der über! Und wie: min 1/4l geht zu Boden und bildet einen gefährlichen See. "Nimm die Pütz (Eimer) mit Wasser und schütte es drüber" Yvonne ist etwas skeptisch. "Mach bitte JETZT!" werde ich energisch (Wieso bin ich schon wieder am Kommandieren? Stressreaktion!) Sie macht - und das erhoffte passiert: Das Wasser schiebt sich unter das Benzin (Benzin ist viel leichter als Wasser) und schwemmt das Benzin in die Ostsee. (Not kennt keine Gesetze!) 
Wie konnte das kommen? Yvonne nimmt alle Schuld auf sich: "Ich habe geschlafen!" Aber ich bin ebenfalls nicht auf der Höhe meiner Entwicklung - oder anders gesagt, ich könnte mir neben meiner Legasthenie auch noch eine Dyskalkulie diagnostizieren: Schliesslich muss die Hälfte von den 20l in den 5l-Kanister! Also beobachte ich den Pegel, wann der auf halb geht. Oh Mann! Wenn die 5-Klässer in Yvonnes Klasse solche Fehler begehen, ist das ja noch korrigerbar, aber hier? Hatten wir nicht gestern erst eine abgebranntes Boot bedauert? - Schwein gehabt!

Mittlerweile haben wir einen Schwarm von Zuckmücken aufgesammelt (oder sind die auf unserem Boot entstanden?) Die sind zwar harmlos aber nervig. 

Dann endlich die Zielbucht. Auf dem AIS sehen wir einen einen Engländer mit gleichem Kurs. Das Wettrennen um den Hafenplatz gewinnt er. Aber die kleine Hafen ist bummsvoll. Gerade (während ich schreibe) versucht noch ein Motorboot mit Schwung sich da rein zu drängeln und Yvonne - meine Teichoskopin an Deck - berichtet: Er gibt auf!

Doch, oh Wunder, die SXK-Boje schwimmt noch unbeschifft im Wasser und der Engländer ist unschlüssig. Also fahren wir unseren Toqeedo hoch und rauschen an ihm vorbei. Yvonne ruft höflicher Weise hinüber "Do you anker?" und sie antworten: "Yes, you can have the buoy!" Gentlemen!
So machen wir an der Boje fest und gehen erst einmal unter Deck: Tiefer Schlaf! Die Engländer ankern neben uns.

 

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